Der Urlaub ist fast vorbei, die Reisezeit beginnt!

Mit Urlaub ist unsere „chill-phase“ auf dem Camping Skrilla Sunny Camp auf Krk gemeint und die ist morgen um…

Aber: wie beginnt die eigentliche Reise, wie geht sie weiter – aber dazu kommen wir später. Eins nach dem anderem..

Wiegen bei uns im Ort

Gestern vor einer Woche sind wir also losgefahren. Am Vormittag waren wir noch fix in Hamburg beim UKE und als wir gegen Mittag zu Hause ankamen, beschlossen wir noch am selben Abend loszufahren. Wir fuhren bis Lehrte, einer Stadt im „Speckgürtel“ von Hannover. Es gab einen ausgewiesenen – sehr großen – Wohnmobilstellplatz innerhalb des Centrums. Ein Platz nach unserem Geschmack: keinerlei Infrastruktur, dafür Platz ohne Ende und obendrein noch gebührenfrei.

Frische Brötchen gab´s bei Penny und nach dem Frühstück ging es weiter nach Bad Berneck im Fichtelgebirge. Wieder ein ganz wunderbarer Platz. Ohne „Grundgebühr“ – bezahlt wird nur für die Dienstleistungen, die man zusätzlich in Anspruch nimmt (Wasser, Strom). Wie das bei solchen Plätzen jedoch häufig der Fall ist, gibt es bloß 4-6 Stellplätze und 4 sind von „Dauercampern“, die hier quasi „umsonst“ wohnen, belegt. So auch hier: 3 Womo-Besatzungen (mit völlig unterschiedlichen Kennzeichen) schienen schon seit Wochen hier nebeneinander zu stehen und waren mittlerweile gut „befreundet“, was man den völlig sinnbefreiten und belanglosen Gesprächen, die lautstark vor den Autos geführt wurden, entnehmen konnte… Da wurden alte Reisegeschichten erzählt und so mancher Stellplatz total abgefeiert, oder völlig zerrissen… Da es extrem warm (zu dieser Zeit empfanden wir es schon als heiß, aber das sollten die nächsten Tage relativieren) war, saßen wir auf unseren Stühlen im Schatten einer Mauer. Es dauerte nur kurz bis die ersten auch ihre Stühle zu uns stellten und einen Meter neben uns saßen. Dem entzogen wir uns aber schnell: zuerst machten wir noch einen kurzen Gang zur Kneipp-Wassertretstelle und danach (mittlerweile spendete es genug Schatten) verzogen wir uns hinter das Reisemobil.

Am nächsten Tag wollten wir bis kurz vor den Chiemsee fahren. Wir fuhren einen Wanderparkplatz an, der uns aber nicht als Nachtlager zusagte und so aßen wir hier nur ein Eis. Kate machte mit Solana einen kurzen „PipiGang“ und ich suchte in der Umgebung einen neuen Platz. Ca 10km weiter war in diesem Jahr ein neuer Stellplatz an einem öffentlichen „Moorbad“ eröffnet worden, den wir ansteuerten. Laut Details im Netz sollte er alle Annehmlichkeiten eines modernen Stellplatzes vereinen und zusätzlich zum Freibad auch noch eine Restauration in der Nachbarschaft haben. Ideal: Das Ganze für 13€.

Also fuhren wir den Platz in Aschau im Chiemgau an und waren überrascht….Wir checkten am Automaten ein und wurden von der Realität eingeholt. Ohne Strom und ohne aufgebuchte Zusatzleistungen zahlte ich für die eine Übernachtung auf einem Schotterplatz 32€ in den Automaten…. Es sind ja Ferien!

Der Hundespaziergang im angrenzenden Erholungsgebiet nahm auch eine spontane Wendung: Hunde waren nicht erlaubt, da es sich hier um ein Trinkwasserschutzgebiet handelte…Ja, klar, aber die Kühe auf der Weide im selben Gebiet benutzen ja schließlich auch die Sanitäranlagen im Camp und machen nicht einfach so ins Gras…

Als wir gegen Abend dann noch im „Restaurant“ einkehrten und mir nach der Bestellung eine Kartenzahlung verwehrt wurde, hatte ich den Kaffee für einen kurzen Moment auf und zog mir noch ein eiskaltes „AuerBräu“ aus dem Automaten, bevor ich Nudeln mit Garnelen und Knoblauch machte. Die eindeutig bessere Alternative!

Da es in Österreich nur wenige Möglichkeiten zum „unerlaubten“ Freistehen gibt, wollten wir am Folgetag schnell durch Österreich reisen und unseren nächsten Stopp in Kranj / Slowenien einlegen.

Der Stellplatz in Kranj kostete wirklich „nur“ 13€, lag direkt am Rand der City und man hätte sogar Strom nehmen können. Brauch(t)en wir aber ja nicht…

Auf dem Stellplatz angekommen, war es so dermaßen heiß, dass wir das erste Mal über den weiteren Verlauf der Reise nachdachten, bzw. erst jetzt so richtig realisierten, das es in den nächsten Wochen (nicht nur) in Süd-Europa zum Hitzekollaps kommen wird…

Kurzentschlossen marschierte ich zu Fuß die 4 Kilometer zum nächsten Einkaufscenter durch die aufgeheizte City und kam beim „Obi“ an. Hier konnte ich eine große Strandmuschel (als Schattenspender für Solana) ergattern – Ventilatoren waren jedoch schon seit Tagen ausverkauft…. Also ging ich zum TEDI Markt gegenüber. Hier zog ich einen der letzten drei Tischventilatoren für 17€ aus dem Regal. Eine Kühlmatte für den Hund und ein 5er Pack Sneaker-Socken landeten ebenfalls im Korb (ich hatte – der extremen Temperatur geschuldet – meine Kompressionsstrümpfe für den Marsch ausgezogen und mir gleich schön zwei offene Stellen am Hacken/Archillessehne zugezogen). Als ich zur Kasse schritt, knackte es kurz und alles war aus….Lüftersurren – weg, Licht – weg….Kassendisplay – weg….

Nach 15 Minuten Stillstand im Laden verließ ich – nachdem ich die Sachen wieder ordentlich in die Regale zurückgeräumt hatte – unverrichteter Dinge den TEDI Markt.
Die gesamte Ladenzeile mit mehreren Läden in der Mall waren ohne Strom. Beim Supermarkt daneben funktionierten die Glasschiebetüren! Ein Zeichen für elektrischen Strom. Den steuerte ich mit meinen schmerzenden Füßen an und wurde zumindest lüftertechnisch mit Erfolg belohnt. Stolz verließ ich mit meinem 25€ Ventilator und einer Flasche Pepsi Maxx den Laden und sprach Kate eine Sprachnachricht ins Handy….“Soll ich Döner aus der Stadt mitbringen, oder gehen wir nachher alle gemeinsam zur Bude oberhalb des Stellplatzes?“

„Gemeinsam!“ – also begab ich mich ohne Umwege zum Parkplatz. Kate und Solana „hingen“ müde im Schatten hinterm Mobil. Ich holte die Powerstation aus dem Mobil, schloss den Ventilator an und erntete direkt ernstgemeinten Lob für meine aufopferungsvolle Aktion.

Quirl

Nach einer kurzen Genussphase des neuen Quirls, gingen wir zum Imbiß.

Im Anschluss an den kurzen Stadtrundgang stellte sich die Frage, wie es nun weitergehen sollte. Eine Nacht galt es bis zum gebuchten Aufenthalt in Stara Baska zu überbrücken. In den „Touriregionen“ in Kroatien wird „Freistehen“ nicht so gerne gesehen und ohnehin konnten wir uns nicht vorstellen, den nächsten Nachmittag/Abend bei 32Grad auf einem karstigen Felsplateau ohne Schatten zu stehen.

Wir recherchierten etwas im Netz und entschieden uns dafür, in Punat eine Nacht auf dem Camp Pilar zu buchen. Im Buchungsvorgang konnten wir aber nicht so richtig sehen, welche Parzelle wir denn nun gebucht hatten. Die Aussagen in den Bewertungen, dass fast alle Plätze in irgendeiner Form Schatten böten, reichte uns aber und so gaben wir unsere Kreditkartendaten preis.

Am nächsten Morgen führen wir in Richtung Kroation. Das letzte Stück in Slowenien lief nicht so richtig komfortabel – meint man doch, sich auf einer Hoch-Harz-Nebenstraße kurz nach der Wende, zu bewegen. Als wir die Grenze übertraten (auch hier wieder keinerlei Kontrollen, oder auch nur ansatzweise Anzeichen einer bemannten Grenzstation), wandelte sich die Straße zu einer gut ausgebauten neuen Autobahn und so rollten wir die letzten Kilometer vorbei an den Abzweigungen nach Opatija und Rijeka und fuhren wirklich schnell auf die Insel KrK.

Die Parzelle auf dem Camp Pilar in Punat war wirklich großartig. Allerdings kann man für 55€ die Nacht auch die „basics“, wie Strom, Wasser, Abwasser am Platz erwarten. Der Platz hatte mehrere schattenspendende Bäume, war zu drei Seiten mit Hecken versehen und aufs Wasser, bzw. den „Betonstrand“ konnten wir auch noch sehen.

Wasserzugang direkt vorm Platz

Kate ließ es sich nicht nehmen, den Zugang zum Wasser sofort auszuprobieren und fand auch ein Schild zum Hundestrand. Am Abend mussten wir jedoch feststellen, dass der Hundestrand – ähnlich wie an deutschen Nord- und Ostseestränden – 3 Kilometer von den Hotspots entfernt lag. Wir begaben uns trotzdem auf den beschwerlichen Weg auf der Promenade und fanden an deren Ende auch den besagten Hundeabschnitt. Toll: es gab eine kleine Freilauffläche für Hunde! Schlecht: den Zugang zum Wasser an „Hundestrand“ schafft man nur, wenn Mensch und Tier die Grundausbildung bei den Gebirgsjägern absolviert haben….Von „Strand“ war man da auf jeden Fall weit entfernt.

Nach dem Checkout fuhren wir am nächsten Morgen schnell noch einen Supermarkt an, versorgten uns mit ein paar Lebensmitteln und bewegten das Mobil noch die 10 Kilometer weiter auf die Südseite der Insel zum Camping Skrilla. Der Weg dahin war schmal, steil und beschwerlich. Eigentlich alles kein Problem, wenn nicht an den Straßenrändern an den unübersichtlichsten Stelen Autos geparkt hätten, denn kurz vorm Campingplatz liegt die viel gefeierte „Oprna beach“.

Nun kam der entscheidende Moment. Wie wird unsere Parzelle sein, die wir bis Sonntag beziehen? Im Netz wird von keinerlei bis minimal Schatten gesprochen. Zum Glück hatten wir bei der Buchung im Januar von den beiden ersten Kategorien „superior mare“ und „comfort mare“ abgesehen. Erste Reihe am Strand / Promenade brauchen wir nicht, da diese Plätze meist zu nah am „allgemeinen Trubel“ liegen und man davon ausgehen kann, dass gefühlte 20000 Menschen am Tag an Platz vorbeigehen. Das macht dann auch der Meerblick nicht mehr wett. Und wie wir später feststellten, hätten die beiden genannten Kategorien definitiv keinen Schatten geboten.

Wir waren und sind immer noch von unserer Parzelle begeistert (comfort zona F). Wir haben ein wenig Meerblick (von der Rundsitzgruppe im Heck ohne Probleme), ein wenig Schatten, Strom und Wasser am Platz und auch angemessenen Abstand zur einzigen Nachbarparzelle! Auf der anderen Seite ist ein Abhang, da der Platz terassiert angelegt ist.

Leider hatten wir in Punat die Kurbel unserer Markise vergessen und so war ich doppelt froh, dass ich den Akkuschrauber mitgenommen hatte und noch einen alten Zelthering so biegen konnte, das er passte.

Hier haben wir also in den letzten Tagen ein wenig versucht, Erholung zu finden… Das klappte auch ganz gut, aber wir machten uns tatsächlich Sorgen / Gedanken über die Fortführung, bzw. den eigentlichen Start unserer Reise „Abenteuer Balkan“, denn für die nächsten 10 Tage ist die Vorhersage (vor allem für noch weiter südlich gelegenen Regionen) noch krasser und die Temperaturen werden an der 40 Grad Marke kratzen….Das wäre keine Option.

Was machen wir also denn jetzt?

  1. Abrechen am Sonntag und nach Hause fahren? Bei uns in Nord-West-Deutschland sind angenehme 22-25 Grad und gelegentliche Regenschauer angesagt….
  2. Über Ungarn, die Slowakei nach Südpolen und dann nach Hause? Vorhersage für diese Option sind auf jeden Fall ein paar Grad weniger als in B+H, Albanien und Montenegro.
  3. Die Tour ganz nach dem Motto „Leben in der Lage“ starten und schauen, was sich so ergibt?

Wie wir uns entschieden haben, erfahrt ihr im nächsten Eintrag, bis dahin wünsche ich euch, dass ihr gesund durch die Hitzewelle „Cerberus“ kommt, egal wo ihr gerade steckt…

Hinterlasse einen Kommentar