Fünf Nächte, fünf unterschiedlichste Gastgeber: Unser Landvergnügen-Abenteuer für die Sinne!

Liebe LeserInnen,

schnallt euch an, denn diesmal wird´s kurz und schnell: Wir nehmen euch mit auf eine kleine, aber feine Reise durch die wunderbare Welt vom Landvergnügen! Die letzten fünf Übernachtungen mit unserem rollenden Zuhause waren wieder einmal ein Feuerwerk an Eindrücken, Begegnungen und – ja, auch ein bisschen an schlechtem Gewissen. Aber lest selbst!

Stopp 1: Lämmchen-Alarm und Bratwurst-Dilemma beim Fortsbetrieb Kirchberg in der Nähe von Coswoig (Anhalt)

Unser erstes Ziel führte uns nach Grochewitz in die Nähe von Coswig an der Elbe, genauer gesagt zum Forstbetrieb Kirchberg, der auch eine Heidschnuckenherde beherbergt. Schon bei der Ankunft wurden wir von einem sanften Blöken begrüßt – und dann sahen wir sie: zwei Tage junge Lämmchen, tapsig und zuckersüß! Wir konnten uns kaum sattsehen an diesem kleinen Wunder der Natur. Mindestens eine Stunde beobachteten wir die Mütter beim liebevollen Putzen und die kleinen Racker bei ihren ersten wackeligen Erkundungstouren. Dabei lauschten wir den Erklärungen und Anekdoten von Dipl. Forstingenieur Uwe Kirchberg.

Doch dann kam der Abend – und mit ihm der Grill. Vorher in dem kleinen Hofladen hatten wir nämlich…ähm, ja… Heidschnuckenbratwürste gekauft. Ja, ihr lest richtig. Während wir die Würste über der Glut wendeten, überkam uns ein leises, aber nagendes Gefühl des schlechten Gewissens. Hatten wir gerade noch entzückt die lebenden Vorbilder bestaunt, lagen ihre – äh – Verwandten nun auf unserem Rost. Nun ja, sie schmeckten köstlich, aber die Bilder der kleinen Lämmchen schwirrten uns noch eine Weile im Kopf herum. Moralische Zwickmühle auf Rädern sozusagen!

coole Anfahrt

Stopp 2: Wein, Weisheiten und Wohlfühlatmosphäre beim Weingut „Bobbe“ in Nebra (Unstrut)

Weiter ging die Reise zur malerischen Unstrut, wo uns das Weingut „Bobbe“ in Nebra erwartete. Und was sollen wir sagen? Hendrik Bobbe ist nicht nur ein innovativer Winzer, sondern auch ein unglaublich sympathischer Gastgeber und Gesprächspartner. Bis spät in die Nacht standen wir bei der romantisch beleuchteten Weinlaube, probierten seine hervorragenden Weine (der Solaris war echt überraschend und sein „Weinfehler“ – ein 10 Jahre alter Silvaner war auch richtig krass!) und philosophierten über „Gott und die Welt“. Die Atmosphäre war einfach magisch, die Gespräche inspirierend und der Wein wurde begleitet von tollen Flammkuchen, die Hendrick abends für uns machte. Mit Zutaten aus dem Pfarrgarten. Unsere Urlaubsstimmung sprang nochmals auf ein neues Level.

Am nächsten Morgen unternahmen wir noch einen ruhigen Spaziergang durch den herrlichen Pfarrgarten . Die Stille, die üppige Blütenpracht und der Duft der Kräuter wirkten wie Balsam für die Seele. Dieser Ort strahlte eine unglaubliche Ruhe und Harmonie aus – ein schöner Abschluss unseres kurzen Besuchs beim Hendrick Bobbe!

Stopp 3: Eine kurze Wanderung und eine kleine in Appenrode (Harz)

Unser nächster Halt führte uns in den Harz, genauer gesagt nach Appenrode zum kostenlosen Stellplatz der Gemeinde. Kostenlos heißt hier aber keineswegs „wertlos“! Ein Camper-Nachbar machte uns auf eine kleine Wanderung aufmerksam und so nutzten wir die Informationen für eine 2 Stündige Rund-Wanderung zur „Kelle“. Was uns dort erwartete, war schlichtweg beeindruckend: eine eingestürzte Karsthöhle, die ein tiefes, geheimnisvolles Loch in die Landschaft gerissen hat. Die Dimensionen waren beeindruckend und die Vorstellung der geologischen Kräfte, die hier am Werk waren, flößte uns einen gesunden Respekt ein. Die Wanderung selbst war wunderschön und bot immer wieder atemberaubende Ausblicke. Ein echtes Highlight für Naturliebhaber!

Stopp 4: Erdbeersecco und Betthupferl auf Sander´s Calenberger Landhof

Nach so vielen aufregenden Eindrücken sehnten wir uns nach etwas Ruhe. Und wo könnte man besser zur Ruhe kommen als auf einem Erdbeerhof? „Sander´s Erdbeer Landhof“ im Calenberger Land bei Springe war unser nächstes Ziel. Hier ging es – im besten Sinne – etwas unspektakulärer zu. Der Hofladen lockte mit allerlei Köstlichkeiten rund um die süße rote Frucht. Wir entschieden uns für eine Flasche prickelnden Erdbeersecco aus dem Regiomaten (eine tolle Erfindung!) und drehten mit unserem Vierbeiner eine kleine abendliche Runde über die Felder. Danach hieß es: ab ins Bett und die vielen neuen Eindrücke verarbeiten. Manchmal ist „einfach nur sein“ eben auch Urlaub pur!

Stopp 5: Kunst, Kräuter und kreative Energie im Atelierhof „Scholen 53“

Unsere letzte Station dieser kleinen Landvergnügen-Reise war ein wahrer Geheimtipp: der Atelierhof „Scholen 53“. Hier leben und arbeiten die beiden beeindruckenden Künstlerinnen Sabine Kratzer und Sabine Rasper. Sabine Kratzer führt eine zauberhafte Buchbinderei, in der aus Papier und Faden kleine Kunstwerke entstehen. Sabine Rasper hingegen erschafft in ihrer Keramikwerkstatt wunderschöne und einzigartige Stücke.

Wir bekamen eine faszinierende Führung durch beide Ateliers und durften den Künstlerinnen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Die Leidenschaft und die Liebe zum Detail, die in jedes ihrer Werke einfließen, waren spürbar. Anschließend erkundeten wir den liebevoll angelegten Heil- und Kräutergarten sowie die idyllische Streuobstwiese auf dem alten Resthof. Die Vielfalt der Pflanzen, die Düfte und die Ruhe dieses Ortes waren Balsam für die Seele.

Unser Fazit: Landvergnügen – Mehr als nur ein Stellplatz!

Wieder einmal können wir nur bestätigen: Landvergnügen ist reiner Genuss für alle Sinne! Es ist mehr als nur ein kostenloser Stellplatz. Es sind die Begegnungen mit herzlichen Menschen, die Einblicke in ihre Arbeit und Leidenschaft, die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen und Neues zu lernen. Unsere Urlaubs- und Reisezeit ist dank Landvergnügen nicht nur Erholung, sondern immer auch eine spannende Bildungsreise. Wir kommen mit vollen Bäuchen (manchmal mit schlechtem Gewissen!), vollen Herzen und vollen Speicherkarten nach Hause.

Welche Landvergnügen-Abenteuer habt ihr schon erlebt? Teilt eure Geschichten in den Kommentaren! Wir sind schon gespannt auf eure Erlebnisse und Inspirationen für unsere nächste Tour!

Bis bald auf einem neuen, spannenden Stellplatz!

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