Tag 1/2: Anreise oder „die Nächte der Party-Jugendlichen“

Am Freitag ging es gegen frühen Abend dann endlich los. Wir waren uns noch uneinig, wie wir den Weg in Richtung Süden anlegen würden – unsere erste Etappe der Reise würde ja nun nicht über Gießen führen (unser Patenkind hatte die Woche über Fieber und wir verschoben den Besuch) und somit gäbe es verschiedene Möglichkeiten, in Richtung „Unterfranken“ zu fahren. Leider waren die Verkehrsmeldungen für Freitagabend alle nicht besonders vorteilhaft: Auf der A1 (Bremen -> Osnabrück) gab es z.B. 25Km Stau zwischen AS Vechta und Neuenkirchen/Vörden mit einer Verzögerung von einer 3/4 Stunde. Großartig! Auf der A7 in Richtung Kassel sah es ähnlich aus. Wir hatten ja aber keinen Druck und fuhren die A29 in Richtung Ahlhorner Heide und sofort auf der A1 bei der AS 64 ab, um so den Stau zu umgehen. Ursprünglich hätte ich bis „Schloss Holte-Stukenbrock“ fahren wollen, aber wir legten unseren ersten „overnight-stop“ mitten in Vechta ein. Der offizielle Womo-Parkplatz liegt in Mitten des „Zentrums“ von Vechta und ist ein umgewidmeter Teil eines „normalen“ PKW-Parkplatzes. Da er so schön zentrumsnah lag, wollten wir am Samstag nach dem Frühstück die Einkaufszone einmal auf und wieder ab laufen. Die Nacht war aber ziemlich ätzend….Vechta hat keine wirklich „verkehrsberuhigte“ Zone/Innenstadt und somit war auf dem Parkplatz immer wieder ein Treffen der Tuning-Szene und die ganze Nacht hörte man wahnsinnig tolle verschiedene Auspuff-Systeme, bzw. die nicht ganz TÜV-freigegebene „Umgehung“ einer geräuscharmen Abgasreinigung….Am Samstag frühstückten wir dann leicht „angesäuert“ und marschierten bei 5°C Außen-Temperatur die Einkaufsstraße auf und ab. Wir waren überrascht – es war brechend voll…Bevor wir Vechta verließen, kauften wir noch schnell ein paar Aufbackbrötchen und frische Lebensmittel für die nächsten Tage ein.

Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung Kassel. In Ehlen, ca. 30 Kilometer vor Kassel, im Landkreis Kassel / Habichtswald wollten wir die nächste Nacht verbringen. Auch hier gab es von der Gemeinde einen kostenlosen Stellplatz – an einem Sportzentrum/Freibad gelegen. Da auch am Samstag die A1 weiter gespickt mit den verschiedensten Stau-/Baustellenmeldungen war, fuhren wir erst über die Bundestraße in Richtung Osnabrück und dann weiter über die A33 in Richtung Bielefeld und Paderborn. Die A33 war nur wenig ausgelastet und die Fahrt ging schnell voran. In Ehlen angekommen, hatten wir den ersten kleinen „Anflug“ von Urlaubsstimmung. Die Umgebung war leicht hügelig, der Ort sah gemütlich aus, der Stellplatz am Ortsrand beim Freibad lag am Rande eines Erholungs-/ Wandergebietes und gefiel uns auf Anhieb. Es war noch ein weiterer Kastenwagen da – es war also alles andere als voll und wir machten uns ein leckeres Mittagessen. Nach diesem starteten wir eine kleine Wanderung rund um den „Ehrlenbach“ und freuten uns darüber, dass die Wolken noch ein klein wenig „aufrissen“ und es nicht nur grau und trüb war. Die gelben und orangenen Blätter sorgten für ein wenig „indian-summer-feeling“ und wir waren um 1830 einfach nur „durch“….

Wir guckten uns an und die gesamte Besatzung war sich einig, dass wir die stille, gemütliche Umgebung nutzen würden, um richtig früh ins Bett zu gehen. Das taten wir…. Nach ca. zwei Stunden – gegen 1000Uhr wurden wir jedoch geweckt, die ca. 100 Meter entfernt gelegene Grillhütte, schien auch bei 8 Grad Außentemperatur ein Magnet für „Halbstarke“ und Jugendliche zu sein, die sich offenbar hier an Samstagen zum „Rumhängen“, „Rumschreien“ und – natürlich – zum Zeigen und Vorführen ihrer „getunten“ Gebrauchtwagen treffen… Bis um 0330 Uhr ging diese inoffizielle Vorstellung mit unterschiedlichen Ausprägungen an Lautstärke und Heftigkeit an verbalen Ausbrüchen. 12 Stunden nachdem wir ins Bett gegangen waren, standen wir um 8 Uhr – mehr oder minder erholt – auf und starteten unsere Morgenroutine mit Duschen, Frühstück vorbereiten, Hunderunde etc..

Allerdings: Es empfing uns der Habichtswald mit Sonne!

In Ruhe machten wir uns reisefertig und starteten unsere 150km lange Etappe auf A44 in Richtung Kassel, bzw. A7 in Richtung Würzburg / Nürnberg. Wir verließen die A7 bei Bad Brückenau und peilten unseren ersten Spot an. Da während der Reise die Sonne schien, sich aber abzeichnete, dass es heute Nachmittag nicht besonders „einladend“ werden würde, verwarfen wir unseren Plan – in Bad Brückenau für 10€ auf dem „Stellplatz am Schloßpark“ zu stehen und fuhren weiter nach Zeitlofs. Hier sollte es – wieder an einem Sportplatz – einen kostenlosen SP geben. Für morgen ist die Wettervorhersage echt gut angekündigt und es wären von dort aus nur 5 Kilometer Landstraße zu unserem ersten „Allroad-Trail“ auf der Strecke nach Bad Kissingen. Es gab tatsächlich eine Ausschilderung zu diesem SP in Zeitlofs und den Platz gab es tatsächlich auch, allerdings standen hier 25 PKW rund um eine nagelneue Ver-/Entsorgungssäule für Womos auf einem offenbar nagelneu angelegten Areal. Da wir uns nicht zwischen PKW quetschen wollten und auch nicht über die „glatt gezogene Erdschicht“ des neuen Stellplatzes pflügen wollten, suchten wir kurzerhand einen neuen Spot und wurden im 6 Kilometer entfernten Nachbarort Altengronau fündig. Auch hier gab es wieder einen SP an einem Naturbad.

Als wir ankamen legte sich Kate erstmal hin, wir waren tatsächlich echt müde und werfen gerade die „Grütze der vergangenen Schulwochen“ so langsam gedanklich „über Bord“… Während sie schlief, fing ich an, den Blog zu schreiben und die Videos auf das Tablet zu übertragen.

Der Landgasthof „Zum Jossgrund“, der hier in der Region als die „Schnitzelschmiede“ bekannt ist, hat leider Betriebsferien, sonst wäre das mit Sicherheit unser erstes Ziel gewesen. Somit machten wir uns selber ein deftiges Mahl – es gab in Bacon eingewickelte Medaillons vom Schwein und Wachs-Brechbohnen (so wie früher an Bord).

Nach dem Essen machten noch einen kleinen Spaziergang und entdeckten den Barfußpfad und die Kneipp´sche Wasserstretstelle, die ich morgen vor dem Duschen noch ausprobieren möchte.

Nachdem ich diese Zeilen bei einer der letzten Dosen „Tyskie“ aus Polen schrieb, planten wir den morgigen ersten Allroad-Trail „Strecke 46 Nord“, die im Buch „Trackbook Bayern Nord – 25 Abenteuer – Routen für Vans, SUVs und Off-Roader“ als Route 10 vorgeschlagen wird, doch dazu morgen mehr.

Wir hören voneinander! Ich werde vermutlich heute kein Video mehr zusammenschneiden – uns erreichte gegen Mittag eine nette Email von Gudrun und Heiner (mit Hund Ole) von der Schlei, die auch einen Activa One 570 im November bekommen. Sie stellten uns einige Fragen zu unserem Activa und den Umbauten, bzw. unseren Erfahrungen. Die werde ich nachher noch beantworten. Wir wünschen euch einen entspannten Abend und hoffen, dass die Dorfjugend auf einem Sonntagabend keine Lust mehr hat, bei 4 Grad am Freibad rumzuhängen.

2 Kommentare zu „Tag 1/2: Anreise oder „die Nächte der Party-Jugendlichen“

  1. Danke, wir haben uns wie immer über den interessanten Bericht gefreut. Druecken wir die Daumen, dass der Oktober sich noch ein wenig von seiner guten Seite zeigt.

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  2. Moin Per, vielen Dank für Deine wertvollen Antworten auf unsere Fragen. Wenn unser Womo endlich bei uns ist, habe ich sicherlich noch mal so viel Fragen wie beim letzten Mal. Ich melde mich dann.

    Viele Grüße von der Schlei

    Heiner

    P.s. Solltet Ihr mal in der Gegend sein, würden wir uns über einen Besuch freuen.

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