
Am Dienstag fuhren wir gegen Mittag weiter in Richtung Süden. Eine Ver-/Entsorgung direkt am Platz in Trondheim wäre möglich gewesen, jedoch war die Anlage natürlich voll – es bildete sich eine lange Schlange. Hinzu kam, dass ich gelesen hatte, dass das „Trinkwasser“ der Anlage merkwürdig riechen soll. Da es hier aber ja bekanntlich an nahezu jeder Ecke eine Station zum „Loswerden“ des Grauwassers und Auffüllen von Trinkwasser gibt, sollte es ja kein Problem werden. Zur Not an irgendeiner der zahlreichen Tankstellen würden wir schon fündig werden. 50 Kilometer und 3 Stationen weiter – an denen es kein Frischwasser gab, kamen wir durch Orkanger. Eigentlich eine unscheinbare Kleinstadt, dessen Hafen ein Teil des Hafens von Trondheim ist. Ein Teil des Containerumschlags wird hier vorgenommen.

Wir kamen an einem Schild „Little Norway“ vorbei, welches auf uns einen „amerikanischen Eindruck machte…Genauso war es: Die „Stave Church“, bekannt aus Little Norway in Wisconsin, USA. Diese wurde ursprünglich in Strandheim Brug in Orhanger um 1893 erbaut, um während der Weltausstellung in Chicago als norwegischer Pavillon genutzt zu werden. Es war damals bekannt als „The Norway Building“. Heute ist dies das einzige Gebäude der Weltausstellung, das seine ursprüngliche Form bewahrt hat. 1936 wurde es von dem Einwanderermuseum „Little Norway“ in Blue Mounds in der Nähe von Madison, Wisconsin, erworben und dorthin transportiert. „Little Norway“ wurde 2012 aufgrund eines Rückgangs der Besucherzahlen geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt prüften einige Freiwillige aus Orkdal in den USA die Möglichkeit, das Gebäude zurück zu kaufen. 2015 wurde ein Kaufvertrag abgeschlossen, das Gebäude Stück für Stück demontiert, in Container verladen und nach Norwegen transportiert und in Orkanger wieder aufgebaut. Jetzt ist der „Thams Pavilion“ endlich wieder zu Hause, 124 Jahre nach der Weltausstellung.



Leider bekamen wir aber auch in Orkanger an keiner!!! der 5 Tankstellen Wasser und fuhren weiter. An einem kleinen Restaurant an der E39 gab es eine Entsorgungsmöglichkeit – aber erneut ohne „offiziellen“ Trinkwasserhahn. In dem kleinen Gebäude fand ich jedoch einen Wasserhahn, den ich mit 3!! Adaptern und einem „Wasserdieb“ zu einer Zapfmöglichkeit für unseren Schlauch umbaute. Zumindest kam „sichtlich“ klares Wasser heraus. Selbst wenn dies kontaminiert gewesen wäre, hätten unsere Filter jedenfalls endlich mal etwas zu tun. Da wir das Wasser aus unserem 150 Liter Tank ja auch konsequent trinken, um nicht noch Trinkwasser mitzuführen – ist eine solche mehrstufige Anlage unumgänglich.

Mit aufgefüllten Tanks fuhren wir weiter zum kleinen Hafen von Halsa. Hier wollten wir übernachten und eventuell auch den ganzen Tag verbringen. Er sollte durchwachsen und immer wieder mit Regenschauern gespickt sein. So nutzen wir den verregneten Nachmittag zum Gammeln und einfach aus dem „Fensterglotzen“. Gegen 20 Uhr gab es eine kurze „Regenpause“ und wir machten einen kurzen Gang zum kleinen Hafen.




Danach gingen wir in die Koje und guckten nach 14 Tagen mal wieder etwas TV. Wir streamten über Amazon Prime Video „Die König des Nordens“. Ein Historiendrama rund um die Kalmarer Union, den Bund aus Dänemark, Norwegen und Schweden.
Den heutigen Mittwoch ließen wir ruhig angehen. Wir frühstückten spät und Kathleen nutzte einen kurzen trockenen Moment, um mit Solana eine kleine Runde zu drehen. Immer wieder wechselten sich kurze sonnige Abschnitte mit echt düsteren, dunklen Wolken ab, die dann für lange heftige Schauer sorgten.





Ich habe es aber in der Tat – während Regenpausen – geschafft, die Episode 3 zu vertonen – Viel Spaß damit:
Danke für den interessanten Bericht und Bilder. Waere alles nochmal so schön, wenn die Temperaturen etwas höher wären. Trotz allem behaltet euere Urlaubsstimmung.
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