Osterurlaubs-Tour Teil 1: Von Martin Rütter und den Tropen

Wo fange ich denn da an..? Wir haben jetzt 7 Tage Ferien und wir haben schon so viel gemacht und erlebt….Hm…Am besten — vorne?

OK, abgemacht….Also dann: Am vergangenen Freitag 15.03. starteten wir am Nachmittag mit dem Mobil in Richtung Bremen. Bremen??? Ja, echt, Bremen… Ich hatte Karten für das Programm „Der will nur spielen“ von Martin Rütter zu meinem Geburtstag bekommen. Eigentlich war der Plan auf dem Parkplatz „Bürgerweide“ das Reisemobil abzustellen und dann schnell von dort aus zur Halle 7 zu gehen. Dort sollte die oben genannte Veranstaltung stattfinden. Wir hatten uns ca. 2 Stunden „Zeit“ eingeplant. Ankommen, Hundebett aufbauen, kurze Hunderunde, uns „fertig machen“ und dann los. MURKS!!!! Wir kamen also – es war ja Freitagnachmittag – genervt an. Der Verkehr in der Stadt ist mit dem Wohnmobil und vor allem für uns als Provinz-Luschen echt ätzend. Nach quälender Gurkerei kamen wir bei der Bürgweide an und mussten feststellen, dass ja ab dem 22.03. die „Osterwiese“ auf dem Gelände stattfindet – also nix mit Parken….hm…und nun??? OK, Kathleen hatte die Idee „schnell“ zum Wohnmobilstellplatz „Zum Kuhirten“ zu fahren und von dort aus mit dem Taxi zurückzukehren. Sie zückte ihr Smartphone und ließ uns von Google Maps zum genannten Stellplatz führen….Warum hatte Google nur den viel schnelleren Weg zum Platz als der Garmin Overlander??? Nach 8 Minuten wussten wir es, Google hat unsere Fahrzeugmaße nicht und schickte uns direkt durch eine Unterführung mit maximaler Höhe von 2,10m.  Großartig! Ich machte eine Vollbremsung vor dem „Tunnel“ und sah in den Rückspiegel. Drehen? Nein…Rückwärts? Nein…. Also den 15cm Absatz zur Straßenbahntrasse rauf…Auch nicht cool. Direkt als wir oben auf den Schienen waren – kam mit MONSTERGEBIMMEL eine Bahn mit einem wild gestikulierenden Bahnführer immer näher an mein Seitenfenster… Ohne Nachzudenken oder gar zu gucken zischten wir mit lautem Knall auf der anderen Seite der erhobenen Trasse mit dem Mobil wieder runter und konnten leider nicht verschnaufen, da der Autoverkehr uns nun als Hindernis wahr nahm auch ebenfalls hupend näher kam…. Ich brüllte Katie an, sie solle das Scheiß-Handy wegpacken, mit gucken/aufpassen und einfach glauben, dass das Garmin-Navi das schon richtig macht – es hat schließlich unsere Länge, Breite und Höhe im „Hinterkopf“ bei der Berechnung der Route…Auch wenn sie dadurch eventuell länger wird. Mit schlechter Laune (ich) kamen wir auf dem „Kuhirten“ an. Katie rief ein Taxi Unternehmen an, schnappte sich Solana für eine kleine Pipi-Runde und rief mir: „Du hast noch 12 Minuten“ in die Naßzelle hinterher….

Taxifahren ist für uns erfahrene Landeier ja so ne Sache….Aber ich kann jetzt nicht alle skurilen Details wiedergeben, sonst denkt ihr nachher noch, ich will mit Frau Rowling konkurrieren und schreibe auch x Bände über ein Thema….Gähn… (Alle Potter-Fans mögen mir das jetzt verzeihen…) Wir kamen also dann zu Fuß an der Halle 7 an. Zu Fuß? Ja, die letzten 20 Minuten der Fahrt ging bloß 500m – staubedingt – weiter und der Fahrer sagte, wir könnten auch aussteigen…“Ihr seid schneller zu Fuß bei der Halle und ich kann endlich nach Hause – Essen…Ihr wisst schon Ramadan und so…..“

Das der Rütter nicht vor 100 Menschen auf der kleinen Bühne eines Kulturvereins im Ammerland oder beim Samstag-Klönschnack der Landfrauen gastieren würde war mir klar, aber 4000 Menschen??? Ich war überwältigt.

 

„Der will nur spielen“: Ein kritischer Blick auf Martin Rütters aktuelles Programm

Martin Rütter ist Deutschlands bekanntester Hundeprofi. Mit seinen Büchern, DVDs und TV-Shows hat er Millionen von Menschen erreicht und ihnen dabei geholfen, ihre Hunde besser zu verstehen und zu erziehen – hört man. Sein neues Programm „Der will nur spielen“ – so dachte ich – soll Hundehaltern zeigen, wie sie ihrem Vierbeiner ein abwechslungsreiches und artgerechtes Spielangebot bieten können. Oder wie Hundeerziehung spielerisch gestaltet werden kann, oder irgend so etwas…

Doch ist das Programm wirklich so empfehlenswert, wie es auch von den Medien versprochen wird?

Ich kannte Herrn Rütter tatsächlich bisher nur vom Namen. Ich hatte ihn vorher noch nie gesehen, weder im Fernsehen noch sonstwo… Von daher möchte ich hier einen kurzen kritischen Blick auf meinen Eindruck und das erste „Treffen“ mit Herrn Rütter und seinem Programm „Der will nur spielen“ werfen und sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte beleuchten.

Positive Aspekte:

  • Rütters Expertise: Zweifellos scheint Martin Rütter ein Experte in Sachen Hundeerziehung zu sein. Er verfügt über langjährige Erfahrung und hat ein tiefgreifendes Verständnis des Hundeverhaltens und ist seit Jahren bekannt und erfolgreich – das geht eigentlich nur, wenn man dieses Wissen wirklich hat.
  • Humorvolles und lockeres Auftreten: Rütters humorvolles – auch wenn er meinen Humor nicht trifft – und lockeres Auftreten macht das Programm unterhaltsam und leicht verständlich. Zumindest für den Durchschnittszuschauer, der es „leichter“ mag:

„Ich bin ja schließlich nicht bei ARTE sondern bei RTL zu sehen…“

Martin Rütter, 15.03.2024, Bremen
  • Wichtige und ernste Themen: Rütter spricht Welpenhandel, geringe Vorbereitung potenzieller neuer Hundebesitzer und deren – eventuell – falschen Vorstellungen und Erwartungen, sowie den Umgang mit älteren – vielleicht sogar dementen – Hunden an. Wobei das letzte Thema bei vielen Besuchern nicht mehr ankam, da sie bereits vorher – auch aufgrund Rütter´s unverständlichem Verhaltens bezüglich dem Ende seiner Show – gegangen waren. Das Thema „Ende“ zu erläutern, würde jetzt hier wieder in Richtung „Rowling“ gehen 😉

Negative Aspekte:

  • Oberflächliche Behandlung komplexer Themen: In fast allen Bereichen, wie z.B. der Entwicklung von Spielregeln oder dem Umgang mit problematischem Spielverhalten, bleibt das Programm an der Oberfläche. Es wird einfach immer wieder
  • gefüllt mit echt dämlichen Geschichten (Ruhrpott Opas, Mutti und Vati…blabla), die ich im Unterschichts-Programm von VOX, RTL, RTL2, etc. vermuten würde… Dies sorgt unter anderem dafür, dass
  • das Programm an weiten Stellen künstlich in die Länge gezogen wird: Es wird z.B. 20 Minuten versucht, den Vater einer 11 jährigen Zuschauerin ans Telefon zu bekommen, um ihn – völlig Hirn verbrannt und unreflektiert – davon zu überzeugen, dass die Familie unbedingt einen zweiten Golden Retriever anschaffen muss… Veraltete Gags im Sinne von: „Da begrüßte mich eine Freundin meiner Tochter mit den Worten – Ey jo, Alter – was geht ab?“ rundeten die künstliche Verlängerung echt mies ab.

Fazit:

Ich habe wirklich keine Ahnung, was das an diesem Abend war… „Der will nur spielen“ ist ein für echte, sinnvolle Information für (angehende) Hundehalter zu dünn und als Unterhaltung zu flach und ohne „jegliches Können“. Der Mann ist doch kein „Komödiant“ oder gar „Kabarettist“… OK, ich weiß, echt viele Menschen haben sich in Halle 7 vor Lachen auf die Schenkel geklopft, aber mir sind schwarz/weiß Geschichten oder billige Geschlechter-Stereotypen einfach zu wenig und überholt… Otto und Fips Asmussen hat man diesen Mist in den 80ern verziehen, aber die Zeiten sind – zum Glück – vorbei…

Nach der Veranstaltung sind wir zu Fuß zum Bahnhof und haben uns dort ein Taxi genommen, welches uns zurück zu Solana, die im Wohnmobil auf uns wartete, brachte. Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns auf in Richtung Norden….

Aber das erzähle ich euch morgen – ist doch mehr geworden, als ich dachte….Und das alles mit wenig Bildern – ich hoffe, es war nicht zu anstrengend, oder hat einer von euch einfach „weiter gescrolled“ oder gar weggeklickt?

Kann  ja nicht, dann würdet ihr diese Zeilen nicht lesen…In diesem Sinne – Gute Nacht!

Ach ja, eins noch: Wenn einer ein anderes Bild von Martin Rütter hat oder meines echt daneben findet – würde ich mich hier über einen Kommentar freuen. Mir ist klar, dass mein Bild auf einer „Momentaufnahme“ beruht. Wir haben uns mittlerweile YouTube Videos mit Rütter angesehen und wissen, dieser Mann kann auch anders –

„Schuster bleib´ bei deinen Leisten!“

2 Kommentare zu „Osterurlaubs-Tour Teil 1: Von Martin Rütter und den Tropen

  1. Wir waren ja, wie du vielleicht noch weißt, in einer seiner Hundeschulen mit unserem Ivo. Und das war schon beeindruckend. Da denkt man, man kennt seinen Hund seit Jahren, was sollen die einem schon groß erzählen. Und nach 5 Minuten kennenlernen zeigen die dir Sachen an und mit deinem Hund, dass dir die Kinnlade runterklappt.

    Wie Herr Rütter allerdings als Comedian so ist, kann ich leider nicht beurteilen. Klingt jetzt aber auch nicht wirklich nach einer Veranstaltung für mich.

    Grüße aus Böen

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  2. Hallöchen,

    nimm Martin Rütter auf der Bühne nicht so ernst. In erster Linie will er dort unterhalten und für einige Zuschauer gibt es in diesem Abendprogramm sogar Lustiges oder Nachdenkliches und vielleicht auch Lehrreiches, (um den eigenen Hund kennenlernen).
    Hoffe, ihr hattet trotz allem noch einen schönen Abend.

    Lg

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