5./6 Tag: Uzupis, der geografische Mittelpunkt unseres Kontinents (Update: Wir müssen überlegen, wie es weitergeht…)

Dieser Abschnitt ist jetzt schnell reingetippt, damit ihr wisst, was bei uns im Moment los ist…

Gestern war ein Tag mit vielen Eindrücken, wenn auch tendenziell eher ein nieseliger Tag. Es war aber noch alles gut. Heute Morgen sind wir zu einer wirklich kleinen Wanderung (ca. 1h) aufgebrochen. Die erste Hälfte lief super, Cindy rannte sogar vor und zog beinahe an der Leine. Die letzten Wochen hatten wir sie sonst eher hinter uns und wir zogen an der Leine. Nach ca. 30 Minuten kippte Cindy auf einmal um,stand wieder auf, hatte einen schiefen Kopf, aufgerissene Augen und guckte wirr. Nach einem kurzen Augenblick lief sie wieder los, konnte aber ihre Hinterbeine nicht koordinieren und lief „wie im Kreis“….. Verängstigt gingen wir langsam zum Mobil zurück. Trugen sie abschnittsweise…Wir hatten Tränen in den Augen. War das das Ende der Reise? Im doppelten Sinne…. Spontan riefen wir unsere Tierärztin an und fragten nach einer telemedizinischen Konsultation. Aufgrund der Zeitverschiebung und dementsprechend vor der eigentlichen sprechstunde rief unsere Tierärztin tatsächlich auch innerhalb einer 1/4 Stunde zurück und wir berieten die Situation. Wir hatten ja verschiedene Medikamente mit. Die Ärztin machte eine grobe „Ferndiagnose“ und vermutete ein sogenanntes „Vestibularsyndrom“. D.h. eine Minderdurchblutung im Gleichgewichtsorgan…

Die Enmpfehlung lautete: 2x täglich Diazepam, also Valium zur Sedierung und Angstlinderung. Weiter – viel Ruhe für 3 Tage. So würden wir das Wochenende erstmal „überstehen“ und könnten dann überlegen, ob wir einen Tierarzt hier in Lettland konsultieren, oder was auch immer dann anliegt.

Wir schauten, ob wir einen „halbwegs“ angenehmen Campingplatz in der „Nähe“ finden würden. Am Stadtrand von Daugavpils (Dünaburg) wurden wir fündig. Auf der ca. 1 stündigen Tour machten wir noch einen Stop bei einem Supermarkt und deckten uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln ein. Außerdem Eis für den Hund. Richtiges Futter hat sie schon seit einigen Tagen nicht wirklich gefressen. Eis frisst sie IMMER. Da wir unseren knappen Vorräte an Diazepam nicht unnötig verschwenden wollten, wenn der Hund die Tablette in andere Leckereien vermischt, nicht fressen würde.

Beim Campingplatz angekommen, wurden wir allerdings mit der Ansage, dass es heute Nacht Livemusik und morgen „Karaoke“ geben würde und dementsprechend „neuusii“ (noisy) werden würde, begrüßt. Da wir irgendwie keine Kraft mehr hatten, nahmen wir den angebotenen Platz….

Cindy hatte ihre Valium schon drin und scherrte sich tatsächlich nicht um den Soundcheck der Band.

Mittlerweile ist es bei uns 1930 Uhr, die Band spielt und es wird immer lauter… 25% der Letten sind ethnische Russen, aber sehr viele von ihnen leben hier in Daugavpils. Und obwohl hier natürlich eigentlich „Lettisch“ die Amtssprache ist ist, scheint Russisch hier die „lingua franca“ zu sein, also die Verkehrssprache mit der man seine „Angelegenheiten“regelt.

Kathleen fiel gleich bei der Bandprobe auf, das die Sängerin auf Russisch singen würde.

Immer mehr füllt sich der Platz mit Gästen und die ersten tanzen bereits!. Wir stehen zum Glück ganz am Rand des Spektakels

Also warten wir jetzt bis Sonntag ab, wie sich die Lage entwickelt und entscheiden dann, was weiter passieren wird. Es gibt mehrere Optionen, wir halten euch auf dem Laufenden…

Ab hier nun der Teil, den ich gestern angefangen hatte und heute beenden wollte. Sorry, dass das alles so wirr ist.. Das Video reiche ich die Tage nach, wir kommen jetzt erst mal runter.

Die Zeit vergeht..Wahnsinn…der 5. Reisetag…Zugegeben wir sind schon weit gekommen, dass wir aber schon 5 Tage unterwegs sind…hm…

Heute machten wir uns gegen 0830 Uhr auf und gingen zu Fuß in die Altstadt von Vilnius. Ok – ich gebe es zu, weder das Video noch die Bilder hauen einen „instagram-mäßig“ vom Hocker…Es fehlte heute einfach die Sonne und ihr Licht…

Also gingen wir in die Altstadt. Sie ist polarisierend, so viel ist klar…Einerseits neues „Chic“ und „In-Läden“ – andererseits wirklich sichtbarer Investions- und Modernisierungsstau… Viele Gassen sind super modernisiert, wobei man auch hier anmerken muss, dass es „behutsam“ passiert.

Wir gingen zuerst zur „Town Hall“ und von dort zum „Präsidentenpalast“.

Anschließend zum roten Turm und durch den „Bernardiny sodas“ Park zurück zur „republik uzupis„. Den Link solltet ihr klicken, die „Verfassung“ ist lesenswert.

Gegen 11 Uhr kamen wir wieder am Forest Camping Hostel, erledigten „Ver-/Entsorgung“

und fuhren zum geografischen Mittelpunkt unseres Kontinents.

Anschließend wussten wir noch nicht so genau, wo wir nächtigen würden. Den Plan, zum Kernkraftwerk zu fahren, verschoben wir auf morgen, sollten Straßen doch tendenziell weiter nördlich eher „pistenartiger“ werden.

Vor einer der zahlreichen Kurven, entdeckte Kate ein Werbeschild für ein Restaurant und da wir die Hauptmahlzeit-Frage auch noch nicht geklärt hatten, hielten wir hinter der Kurve an…

Ein echt litauisches Restaurant. Nach der Begrüßung brachte der Kellner uns die Karte auf Englisch und strich symbolisch mit dem Bleistift gleich alle aufgelisteten Speise auf drei zusammen. a.) Zeppelin einfach und b.) Zeppelin zweifach… c.) kalter Borschtsch.

Wir entschieden uns für zweimal a.). Die Antwort auf meine Frage nach alkoholfreien Light-Getränken aus dem Hause CocaCola lautete „nicht haben“. Was gebe es denn? „Gyrioucus“ war die Antwort. „We will take that“….

Beim ersten Schluck des Kaltgetränks, musste ich mich echt schütteln….Was war das denn, es roch wie altes Graubrot und schmeckte säuerlich, wie umgekipptes Malzbier… Wir googelten danach und fanden, dass es „gira“ heißt, wie es hier in Litauen heißt….Nicht mein Ding. Der Zeppelin bestand aus einem Kartoffelknödelteig, der aber irgendwie nicht richtig durch war, oder was auch immer… In der Mitte war ein gekochter spärlich gewürzter Fleischklops und das Ganze war mit saurer Sahne und Speck und Zwiebeln garniert.. Das war echt Ok… Merkwürdig: Kate mochte das Getränk, aber den Zeppelin nicht so sehr, mir gings genau umgekehrt.

Noch auf dem Parkplatz des Restaurants suchten wir uns einen Parkplatz für die Nacht und unsere Wahl fiel auf einen Parkplatz für Badegäste an einer öffentlichen Badestelle an einem See.

Hier ließ sich Kate auch noch spontan von den Einheimischen zum Schwimmen antriggern…

Ein kurzer Regenschauer trieb uns dann ins Mobil, doch vorher schickte der Herrgott uns noch ein Zeichen….Eine der letzten mitgebrachten Dosen Pils der Reise. Was auch immer das bedeuten mag.

4 Kommentare zu „5./6 Tag: Uzupis, der geografische Mittelpunkt unseres Kontinents (Update: Wir müssen überlegen, wie es weitergeht…)

  1. Hi Kathi und Per, wir drücken Euch alle Daumen, die es gibt, damit es fuer Euch gut ausgeht. Wir sind in Gedanken bei Euch. Brigitte und Uli

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  2. Liebe Grüße aus der Ferne…Wieder Mal wunderschöne Aufnahmen, aber es gibt Dinge auf die jeder gut und gerne verzichten kann… Wünschen euch Dreien alles Gute für die weitere Reise…

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  3. Hallo Ihr Lieben ! Wir haben gerade euren letzten Bericht gelesen und sind erschrocken wegen Cindys Gesundheitszustand 😔 Wir drücken ganz fest die Daumen, dass die Medikamente anschlagen und sich ihr Zustand verbessert 🙏🏼 wir sind in Gedanken bei euch ! Fühlt euch gedrückt 💓 Glg von uns an euch 💓

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