Tag 17: Der Tagebau „Rummu“, die Bischofssburg in Haapsalu und Virtsu – unser Fährhafen nach Saaremaa

Drehen wir den Spieß mal um und starten mit dem Video der Tage 15 und 16. Die Wasserfälle im Lahemaa-Nationalpark und Tallin. Auch unsere gescheiterten Versuche, die Stellplätze auf der Halbinsel Pakri anzufahren sind mit dabei 😉

Wir waren also gestern abend noch fix 50 Kilometer weitergefahren und hofften am Tagebau und dem dadurch entstandenen See bei Rummu einen Stellplatz zu finden. Ach, ja….Das wisst ihr ja schon…Dann ein wenig mehr Aufklärung über den Ort:

Die kristallklare, hellblaue Lagune des Tagebaus Rummu und der daneben liegende Abraumberg bilden eine einzigartige Gemeinschaft und sind ein wunderbares Ziel für einen Tagesausflug.

Im Tagebau Rummu wurde bereits im Jahr 1938 mit dem Abbau von Vasalemma-Kalkstein und -Marmor begonnen. Als Arbeitskräfte wurden hauptsächlich die Insassen des benachbarten Gefängnisses von Murru eingesetzt. Nachdem das Gefängnis geschlossen worden war, endete auch der Abbau des Marmors und die Pumpen, welche die Abbaustätte trocken hielten, wurden außer Betrieb gesetzt. Der Anstieg des Wassers erfolgte derart, dass die Gebäude, anderes Inventar und auch Bäume im Wasser versanken.

https://www.visitestonia.com/de/tagebau-von-rummu

Die Atmosphäre war auf jeden Fall irgendwie merkwürdig hier – so unwirklich. Die Nacht war aber super ruhig, es kamen am Abend ein paar Taucher und 2-3 Fahrradfahrer her, die eine Runde im See schwammen und dann wieder abzogen.Nach dem Frühstück planten wir ein wenig die nächsten Tage.

Wir haben schon eine Menge an Kilometern gemacht und sind schon gut voran gekommen.. Was wollen wir noch machen? Was wollen wir noch sehen…?

Ihr könnt die folgenden Bilder natürlich – wie immer zum Vergrößern – anklicken um unseren gesamten Reiseverlauf, bzw. die Detailkarten zu sehen.

Im Moment ändert sich auch die Wetterprognose ätzend schnell und wir versuchen natürlich so viel Sonnenschein auf unserem Weg an der Küste – jetzt nach Süden – mitzunehmen.

Wie war das noch? Estland hat auch schöne Inseln, die drei größten liegen direkt vor unserer Nase. Haben wir dafür noch Zeit? Was kostet denn die Fährfahrt? Also saßen wir zusammen am Tablet und zwei Mobiltelefonen im Cockpit unserer „Landyacht“ und versuchten die Infos zusammenzutragen. Wir checkten Fährverbindungen und guckten, ob wir vorher irgendwo übernachten könnten, bzw. wo es nach den Tagen auf einer der Inseln hingehen kann.

QR Code auf dem Mobiltelefon – checked!

Hier also unser Plan: Wir fahren heute Abend noch Virtsu und übernachten dort im Fährterminal. Morgen früh geht´s dann um 0500 mit der Fähre auf die drittgrößte Insel „Muhu“ und von dort aus über eine Brücke zur größten und „wildesten“ der estnischen Inseln „Saaremaa“. Am Freitag um 1920 Uhr geht´s dann zurück nach Virtsu. So haben wir den Mittwoch ab ca. 0600 Uhr, den ganzen Donnerstag und Freitag bis ca. 1830 Uhr Zeit, um auf der Insel schöne Ecken anzufahren. Die Buchung der Fähre ging problemlos online und 15 Minuten später war meine Kreditkarte mit 29,70€ belastet und die Tickets kamen per QR-Code aufs Handy. Die Zufahrt aufs Terminal / die Fähre ist mit „insurance-plate recognition“, also mit Erkennung des Kennzeichens ausgestattet, deswegen musste ich dieses vorher bei der Buchung angeben.

Ok, aber was machen wir den Rest des Tages? Wir machen einen Abstecher nach Haapsalu.

Wir kennen uns mittlerweile ja ganz gut aus und wir überlisteten unser Navi mit einem vermeintlichen Umweg. So konnten wir entspannt eine größere neue Schnellstraße – die A9 – direkt nach Haapsalu fahren. Der Ort ist superschön restauriert, bzw. die Straße zur „Promenade“ wird gerade neu gemacht – war bei unserer Ankunft total aufgerissen und zwang uns, bevor wir den kostenlosen Busparkplatz zu befahren, einmal durch den Ortskern zu fahren. Gerade als wir dann auf dem Parkplatz ankamen, fing es an zu regnen und wir entschlossen uns, erstmal eine Mittagspause mit Mahlzeit an Bord einzulegen, bevor wir nach dem Regenband in den Ort gehen könnten.

Armenische Hähnchenbruststücke und Lettische Bratwurst an Ratatouille aus Gemüse vom Peipus See

Haapsalu ist ein wirklich nett herausgeputzter Kurort mit heute knapp 14000 Einwohnern und einer wirklich beeindruckenden Bischoffsburg, die auf das Jahr 1270 zurückdatiert werden kann.

Aufgrund des immer wieder einsetzenden Regens war das Burgareal und die Promenade mit ihren zahlreichen netten kleinen Kaffees rund um die Burg nur wirklich spärlich besucht und auch wir verabschiedeten uns gegen 1630 Uhr von Haapsalu und fuhren noch die 80 Kilometer nach Virtsu – unserem Fährhafen für unsere Reise nach Muhu, bzw. Saaremaa morgen früh um 0535 Uhr. Eigentlich wollten wir – da das Wetter eh schmuddelig war in guter alter „Süd-England-Tradition“ den Vorabend der Fährüberfahrt im Fährterminal verbringen, aber das war hier so nicht vorgesehen. Wir hätten auf einen kostenpflichtigen Parkplatz daneben fahren müssen, was wir aber ablehnten.

So waren wir doppelt froh, als die Sonne rauskam und wir in ca. 3 Kilometer Entfernung einen RMK Grill / Rastplatz fanden, der an einer kleinen von Schilf umsäumten Bucht lag und wieder Sitzgelegenheiten und einen Aussichtsturm zur Beobachtung von Vögeln bereit hielt.

Wir saßen noch ein wenig draußen in der Sonne und tranken eine gekühlten Sauvignon Blanc, den wir in Wohnmobil-Kühlschrank-tauglichen Schläuchen gefunden hatten…

Gute Nacht – morgen geht´s für uns sehr früh weiter!

Ein Kommentar zu “Tag 17: Der Tagebau „Rummu“, die Bischofssburg in Haapsalu und Virtsu – unser Fährhafen nach Saaremaa

  1. Danke, wieder für das Miterleben eurer interessanten Reise. Euch eine gute Nacht und morgen eine gute Ueberfahrt.

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